25.3.2017 – für manche ein Tag wie jeder andere, für uns ein Tag, der unser Leben veränderte. Genau heute vor einem Jahr durfte ich nach langer Wartezeit endlich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten.
Aber fangen wir am Anfang an. Es ist der 21.1.2016, als wir beschlossen haben, dass wir nicht mehr zu zweit sein möchten. Ich habe die Pille abgesetzt, meinen Zyklus mit Hilfe von Ovulationstests überwacht und nun ja wir haben es immer wieder versucht. Nach Monaten nichts, keine Schwangerschaft. Ich war immer mehr verbissen und ich machte mir einen unglaublichen Druck. Diese Ovulationstests sind zwar sehr zuverlässig, aber unterbewusst macht man sich dadurch nur Stress. Man möchte ja nichts verpassen. Ungeduldig beobachtete ich immer meine zweite Zyklushälfte. Was mir übel war, was ich immer gespürt habe. Einfach unglaublich, was man sich alles einbildet, wenn man versucht schwanger zu werden. Am Ende des Monats kam aber immer wieder die Enttäuschung. Entweder der negative Schwangerschaftstest, den ich ungeduldig schon am 12. Tag nach dem Eisprung gemacht habe oder die rote Pest.
Im Juni ging es dann in den Urlaub auf Mauritius. Dort lag ich mit extremen Bauchkrämpfen am Pool und ich bin zufällig auf Facebook über einen Bericht über Endometriose gestolpert. Die Symptome wie extreme Regelschmerzen, Blut- und Schleimbeimengungen im Stuhl, Verstopfung, Blähungen, Durchfall usw. trafen alle bei mir zu. Ich konnte teilweise nicht mal aufstehen. Wieder zu Hause angekommen bin ich mit dem Verdacht zu meiner Frauenärztin. Ich wurde mehr oder weniger belächelt. “Nein, Sie haben keine Endometriose“. Ich habe auf eine Bauchspiegelung bestanden und mich selbstständig im AKH zur Operation angemeldet. Natürlich vorab mit diversen Untersuchungen. Aber sicher kann Endometriose nur eine Bauchspiegelung bestätigen. Nun gut.
Die Monate vor der Operation wurden zwar genutzt, aber dann auch wieder pausiert, damit ich zur OP nicht schwanger bin. Ende August war es dann soweit. Die Bauchspiegelung stand an und meine Diagnose bestätigte sich. Ich habe ENDOMETRIOSE. Sie hat sich in meinem gesamten Bauchraum und am Darm breitgemacht und bescherte mir einmal im Monat diese unendlich starken Schmerzen. So in der Art habe ich mir immer Wehen vorgestellt, denn auch die Regelkrämpfe musste ich zeitweise veratmen. Die Ärzte haben mich mit der Aussage “bis April 2017 geben wir Ihnen Zeit natürlich schwanger zu werden, dann sollten Sie in eine Kinderwunschklinik“, entlassen. Stress macht man sich nach so einer Aussage natürlich nicht (Ironie an!). Natürlich hat uns das extrem unter Druck gesetzt. Denn ich wusste nun, dass es an mir liegt, mein Körper will nicht. Ich war fix und fertig mit den Nerven und habe mich nur noch in den Kinderwunsch hineingesteigert. Gut hat mir das bestimmt nicht getan. Die Menstruationsbeschwerden nach der OP waren überhaupt die Stärksten, die ich je hat. Ich musste sogar mal ins Krankenhaus, weil ich es einfach nicht ausgehalten habe.
Nach einiger Recherche bin ich auf den Endometriose Guru Dr. Gernot Hudelist in Wien gestoßen. Auch er hat mir im Jänner 2017 per Ultraschall bestätigt, dass ich Endometriose habe und auch einen großen oder wahrscheinlich mehrere Darmknoten. Von da an war mir ganz klar, warum ich immer solche Darmbeschwerden hatte. Warum sagt einem das zuvor niemand. Auch nicht nach der Operations. Es stand relativ rasch fest, dass die Darmknoten entfernt werden müssen. Der OP Termin dafür war im April 2017. Bis dahin haben wir also noch die Möglichkeit es zu versuchen.
Der April schwebte mir vor den Augen und er rückte immer näher und näher. Ich wollte die Hoffnung auf eine Schwangerschaft nicht aufgeben und habe uns schon rein als Interesse im Goldenen Kreuz in der Kinderwunschklinik angemeldet. Wir wollten keine Zeit verlieren. Das wäre für uns eine Option gewesen. Natürlich erst nach der OP. Aber alleine schon der Gedanke sich zu informieren, hat mich ein wenig beruhigt.
Aber nun ein kurzer Exkurs zum Thema Selbsttherapie bzw. was ich sonst noch so unternommen habe, um auf den schnellsten Weg schwanger zu werden. Ich machte mich von Anfang des Kinderwunsches an mit diversen Hilfsmitteln verrückt, habe Mönchspfeffer genommen, bin brav zur Akupunktur gegangen, habe irgendwelche ekeligen chinesischen Kräuter getrunken und auf der Suche nach Möglichkeiten meine Schmerzen zu lindern bin ich auf Hanföl mit CBD gekommen. Damit, also mit dem Hanföl, wurden meine Schmerzen auf einmal erträglich. Ich fühlte mich wohler und war wieder ein bisschen zuversichtlicher. Habt ihr vielleicht Interesse, dass ich einen Beitrag zum Hanföl schreibe?
Der April rückte jedoch immer Näher und die Hoffnung, noch vor der gefürchteten Operation schwanger zu werden, verflog. Ich habe aufgehört Ovulationstests zu machen, wir waren viel unterwegs, haben es uns in der Therme gut gehen lassen, waren auf Skiurlaub und das Thema Kinderwunsch war erst einmal abgehakt. So halbwegs zumindest.
Am 23. März 2017 stand der OP-Besprechungstermin für die geplante Darmstückentfernung bei Dr. Hudelist an. Zu dem Zeitpunkt war ich schon 4 Tage überfällig, hab aber nicht im geringsten daran gedacht, dass ich schwanger sein könnte. Ich hatte meine üblichen Menstruationskrämpfe, aber keine Blutung. Das hatte ich bei der Besprechung auch erwähnt und er hat mir einen Schwangerschaftstest mit den Worten “machen Sie den, bevor Sie zur Operation kommen“, mitgegeben. Am Samstag, den 25.3.2017 um kurz vor 7 Uhr in der Früh musste ich dann mal aufs WC. Mir ist das schon komisch vorgekommen, dass ich noch immer keine Blutung hab. Ich dachte mir nur, ich kann den Test ja machen, hat schließlich nichts gekostet.
Nun ja, ihr wisst das Ergebnis. Nur ein paar Sekunden später war sie da, die zweite dicke fette Linie. Und das 3 Wochen vor der geplanten OP. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Ich habe am ganzen Körper gezittert, aber wie es dann weitergegangen ist, könnt ihr hier nachlesen.
Die Moral von der Geschichte, wenn man sich Druck macht, sich zu sehr in etwas hineinsteigert, dann klappt es nicht so wie man möchte. Erst als ich die Hoffnung aufgegeben hatte, mich damit abgefunden hatte, hat es schließlich geklappt. Also gebt nicht auf, es gibt immer einen Funken Hoffnung. Bei mir war es laut Arzt nur eine ganz ganz geringe Möglichkeit auf natürlichem Wege schwanger zu werden, aber dem haben wir es gezeigt.
Dieser wunderschöne Streifen auf dem Schwangerschaftstest oder auch den Tests 😉 war der Beginn meiner großen Liebe, der Beginn meines kleinen Beerchens, das uns nun schon seit 4,5 Monaten unser Leben versüßt. Ein Leben ohne sie möchte ich mir nicht mehr vorstellen, sie hat unsere Liebe vervollständigt.
Ich hoffe, ich konnte Einigen von euch mit meinem Beitrag einen Funken Hoffnung geben, dass es klappen kann. Vertraut auf euch und euren Körper und steigert euch nicht zu sehr hinein. Ich weiß, ich habe es auch gemacht, aber gebracht hat es nichts. Wenn es so sein soll, dann wird es auch klappen. Da bin ich mir zu 100% sicher. Als Kopf hoch, alles wird gut, auch wenn es Zeit braucht!
Alles Liebe,
eure Marion
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