1,3 Milliarden Tonnen Lebensmitteln landen jedes Jahr im Müll. Das sind rund 1/3 der weltweit produzierten Lebensmitteln. In Österreich sind es 157.000 Tonnen an original verpackten und angebrochen Lebensmitteln, die einfach verschwendet werden. Slow Food hilft uns dabei, unser Essen wieder zu schätzen!
Bewusstes Essen ist unser Ausgangspunkt und soll wieder im Zentrum all unserer Überlegungen und unseres Handeln stehen.
Gut, Sauber und Fair soll die Produktion der Lebensmittel und deren Genuss sein –
als ein Recht für alle Menschen, weltweit.
Slow Food – was steckt dahinter?
Es ist eine ganze Sammlung an Ideen, eine Philosophie. Die Überzeugung, dass das Essen ein wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität ist, steht im Mittelpunkt. Dazu zählt vor allem eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung.
Ziel von Slow Food ist es, die Artenvielfalt, die Biodiversität und auch die Vielfalt der Lebensmitteln zu fördern und diese auch zu erhalten. Genuss mit Verantwortung ist das A und O – dazu gehören bewusste Kaufentscheidungen, wie der Kauf von regionalen und saisonalen Produkten die idealerweise von Hand in landwirtschaftlicher Produktion hergestellt werden.
Infografik zu Slow Food
Was können wir dazu beitragen?
Ich für meinen Teil liebe es regionale Produkte zu kaufen. Dazu wähle ich im Supermarkt bewusst Bio-Produkte aus der Region aus und achte zudem auch auf die Saisonalität. Natürlich ist das nicht immer möglich, denn viele Lebensmitteln werden einfach bei uns nicht angebaut oder ich kann beispielsweise auch den Winter nicht ohne meine geliebten Beeren überleben. Aber soweit es geht, achte ich darauf.
Was mich aber besonders glücklich macht, ist der Markt der Erde, der ganzjährig jeden
1. Samstag im Monat und von April bis September auch jeden 3. Samstag im Monat bei mir in Parndorf stattfindet.
Der Markt der Erde – das ist bei Weitem kein gewöhnlicher Markt, denn es verkaufen ausschließlich kleine Betriebe, die im Sinne der Regionalist einen Transportweg von max. 40 km haben und die Produkte entsprechen alle der Slow Food Philosophie von gut, sauber und fair. Durch die strengen Kriterien gibt es weltweit nur 20 Märkte der Erde und einer davon ist in Parndorf (Burgenland).
Der Markt ist für mich jedes Mal ein absoluter Pflichtbesuch. Gekauft wird alles von frischem Gemüse, bis zum Fleisch, Fisch, Joghurt, Brot, mein geliebter Honig vom Biohof Rohrauer und natürlich Eier. Was gibt es Schöneres als mit einem Einkaufskörbchen durch eine Scheune zu schlendern, zu gustieren und dabei zuzusehen, wie sich das Körbchen mit gesunden und frischen Zutaten füllt. Als Highlight statte ich auch immer den Ziegen einen Besuch im Garten ab, was besonders für die Kleinen Gäste immer eine Attraktion ist.
Hungrige Bäuche kommen in der Schaukuchl, wo immer ganz frisch mit Produkten vom Markt gekocht wird, voll auf ihre kosten.
Um den Zahlen zu Beginn noch ein wenig Hintergrund zu liefern, werfen wir noch einen Blick auf die Verschwendung der Lebensmitteln und ja, wir sollten unser Konsumverhalten doch überdenken.
Ist das wirklich nicht mehr genießbar?
Über 40 Prozent der Lebensmittel gehen in den Industrieländern zwischen Handel und dem Konsumenten verloren. Meist, indem essbare Lebensmitteln einfach weggeworfen werden. Warum?
Oft sind die Konsumgewohnheiten der Grund dafür, aber auch weil die Form und Aussehen nicht ganz der Norm entspricht. Viele von uns kennen das wahrscheinlich, dass man viel zu viel einkauft und sobald das Haltbarkeitsdatum überschritten ist, landet das Lebensmittel im Müll. Oftmals nicht notwendig, denn die Haltbarkeit ist oft länger als angegeben. Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich auch sehr sehr heikel bin, was die Haltbarkeitsdaten angeht. Ich entscheide mich dann auch eher dafür es nicht mehr zu essen, aber zumindest in letzter Zeit versuche ich immer wieder zuerst zu testen, ob es denn noch gut ist und wenn ich verunsichert bin, dann lasse ich es lieber. Aber ich trotzdem ich versuche auch mein Verhalten zu ändern und esse doch das ein oder andere, wenn es das Mindesthaltbarkeitsdatum schon überschritten hat.
Was kannst du gegen die Verschwendung tun? Du kannst öfters einkaufen gehen, um ganz gezielt nur die Lebensmitteln einzukaufen, die du auch tatsächlich benötigst. So hast du zumindest nicht das Problem, dass du die Lebensmitteln rechtzeitig essen musst, bevor sie schlecht werden. Du kannst die Lebensmittel natürlich auch einfrieren, um etwas gegen die Verschwendung zu machen. So hast du wenigstens auch noch später etwas von deinem leckeren Essen.
Lebensmittelverschwendung soll nicht sein! Lasst uns bewusster einkaufen und auf saisonale und regionale Produkte achten – damit tun wir uns und unserer Umwelt eine große Freude.
Wie steht du zum Thema Slow Food?
Quellen: www.genusslust.info, www.wien.gv.at, www.slowfoodaustria.at
Fabian Aschauer says
Hallo,
ein wirklich ganz toller Beitrag! Danke dafür! Ich handhabe es so, dass ich bei abgelaufenen Sachen vor dem Wegwerfen immer zuerst meine Nase und meinen Geschmackssinn heranlasse. Joghurt, Topfen, Sahne, Eier …. so viele Lebensmittel sind fast immer noch lange nach dem Ablaufdatum einwandfrei! Obst und Gemüse schmecken ohnehin frisch und vor allem vom Bioladen bzw. Bauern (ohne Transportweg) am besten. Ich habe mir auch angewöhnt, mir immer schon vor dem Einkaufen zu überlegen, was ich in den nächsten Tagen koche. Das spart Zeit beim und unnötig gekaufte Lebensmittel beim Einkaufen. 🙂
Liebe Grüße
Fabian